18. Jahrhundert

Typ Schachtgebäude, ehem. Westschacht
Geschichtliche Entwicklung des Bergbaus
18. Jahrhundert

Nach der französischen Invasion im Jahre 1793 wurde durch einen Machtspruch Napoleons vom 13. November 1805 die Konzessionsverteilung am gesamten Bleiberg auf der Basis des französischen Bergrechts neu geregelt und dadurch die extremere Verzettelung des Lagerstätteneigentums, allerdings auf Kosten der Rechte der Eigenlöhner, eingedämmt. Unter französischer Herrschaft entwickelte sich der Bleiberg zur ergiebigsten Bleierzlagerstätte des neuen Kaiserreiches. Die Zahl der Arbeiter, die vor der Regulierung 400 Beschäftigte betrug, stieg auf 1.500 im Jahre 1807 und auf fast 2.000 im Jahre 1812. Infolge der Kontinentalsperre erhöhten sich die Bleipreise um mehr als das Dreifache und dementsprechend die Gewinne der Bergbautreibenden.

Die seit Jahrhunderten im Bleibachtal angesammelten, zum Teil bachabwärts (mehr als 30 km) verschwemmten Sandrückstände enthielten wegen der unzureichenden Aufbereitungstechnik noch erhebliche Erzanteile. Diese wurden vielfach neu ausgewaschen und Bleikonzentrate (Bacherze) mit 30 - 50% Pb daraus gewonnen. Im Jahre 1806 befanden sich am Bleibach bis 5 km nordwestlich von Euskirchen mehr als 500 Erzsandwäschen.

Im Jahre 1807 wurde mit der Auffahrung des Burgfeyer Stollens in der Konzession Günnersdorf im Veybachtal begonnen. Er wurde unter die Tagebaue Günnersdorf und Bachrevier geführt und bis zum Virginia-Schacht getrieben, den er im Jahre 1875 bei einer Streckenlänge von 5.284 m erreichte. Weiter vorgetrieben bis zum Durchschlag mit dem Schafbergschacht erreichte er im Jahre 1870 eine Länge von 7.450 m und wurde zum wichtigsten Wasserlösungsstollen des gesamten Bleibergs.